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Vorstand

Der Vorstand ist vom Aufsichtsrat beauftragt, die Geschäfte und die laufende Verwaltung der Lebenshilfe Köln zu führen.

Vorstand: Matthias Toetz und Silke Mertesacker
Vorstand: Matthias Toetz und Silke Mertesacker
Vorstand der Lebenshilfe Köln

Die Lebenshilfe Köln ist heute und auch zukünftig immer ein Ort des Austauschs für Angehörige von Menschen mit Behinderung. Es ist jetzt aber an der Zeit, dass auch Menschen mit Behinderung sich aktiv an der Weiterentwicklung des Vereins beteiligen.

In einem Interview haben Silke Mertesacker und Matthias Toetz kurz zusammengefasst, was ihnen für die Arbeit der Lebenshilfe Köln besonders am Herzen liegt.

Beteiligung von Menschen mit geistiger Behinderung im Verein

Das Motto der Lebenshilfe ist schon seit vielen Jahren „Nichts über uns, ohne uns“. Bei der Verwirklichung dieses Anspruchs stehen wir aber erst ganz am Anfang. In unserer Gesellschaft haben Schnelligkeit und die Fähigkeiten, abstrakt zu denken, zu lesen, zu schreiben und sich adäquat auszudrücken, einen hohen Stellenwert. Für Menschen mit geistiger Behinderung ist darum Beteiligung auf Augenhöhe besonders schwierig.

Beim Aufbau der Lebenshilfe stand das ehrenamtliche Engagement von Eltern und Angehörige im Vordergrund. Später wurden die Angebote professionalisiert. Jetzt ist es an der Zeit, dass Menschen mit geistiger Behinderung sich aktiv an der weiteren Entwicklung des Vereins beteiligen.
In den letzten Jahren gab es schon erste positive Entwicklungen. 2008 wurde der Lebenshilfe-Rat in unserer Satzung verankert. Als offizielles Vereinsgremium hat er festgelegte Rechte und Pflichten und kann nicht ignoriert werden.

Es reicht aber nicht aus, neue Gremien in der Vereinssatzung zu verankern. Nur mit veränderten Strukturen, beispielsweise bei Besprechungen oder Mitgliederversammlungen, kann Inklusion wirklich gelingen. Daran arbeiten wir und werden unseren Einsatz in Zukunft weiter verstärken.

Beteiligung von Angehörigen im Verein. Die Lebenshilfe Köln ist und bleibt ein Selbsthilfeverein.

Heute werden wir werden häufig nicht mehr als Selbsthilfe wahrgenommen, sondern als großes Dienstleistungsunternehmen.

Dabei gäbe es die Lebenshilfe Köln in ihrer jetzigen Form ohne das Engagement von Eltern nicht. Bei aller Größe und Professionalisierung darf Elternbeteiligung nie verloren gehen. Die Sichtweise von Angehörigen von Menschen mit Behinderung im Aufsichtsrat und in der Mitgliedschaft ergänzt die professionelle Sicht der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist ein wichtiges Korrektiv in unserer Arbeit. 

Die Lebenshilfe Köln ist heute und auch zukünftig immer ein Ort des Austauschs für Angehörige von Menschen mit Behinderung. Elterngruppen, -fortbildungen und -kurse gehören ebenso wie Mitgliederfeste und Fachtage zum Angebot unseres Vereins.

Gute strukturelle und finanzielle Rahmenbedingungen für unsere Angebote

2009 wurde die UN-Behindertenrechtskonvention von Deutschland ratifiziert. Jetzt ist die Politik gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland Teilhabe in allen Lebensbereichen ermöglichen. 

Das Bundesteilhabegesetz, das der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland dienen soll, ist in diesem Zusammenhang Chance und Risiko zugleich. Bei dem Gesetz geht es um personenzentrierte Leistungen. Der Mensch mit Behinderung soll also im Mittelpunkt stehen und die Leistungen erhalten, die seinem individuellen Bedarf entsprechen. Das Gesetz muss so ausgelegt werden, dass dieser Anspruch konsequent verwirklicht wird. 

Partizipationsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung müssen sich verbessern. Auf keinen Fall darf sich ihre Lebenssituation durch das Bundesteilhabegesetz verschlechtern.

Gemeinsam mit anderen Behindertenverbänden setzten wir uns auf kommunaler, auf Landes- und auf Bundesebene dafür ein, dass sich politische Versprechen in Gesetzen wiederfinden. Um gute und verlässliche Angebote zu schaffen, benötigen wir rechtssichere Strukturen und eine geregelte Finanzierung.

Gute Arbeitsbedingungen für ein motiviertes und vielfältiges Team von Mitarbeiter:innen

Die Lebenshilfe Köln braucht das Engagement von Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Angehörigen. Aber ohne unsere hochengagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären unsere vielen Angebote nicht realisierbar. 

Wir freuen uns darüber, dass viele von ihnen schon seit vielen Jahren bei uns arbeiten. In all unseren Teams arbeiten ganz unterschiedliche Menschen. Diese Vielfalt ist eine große Bereicherung für den Verein und die Weiterentwicklung unserer Angebote.

Uns ist bewusst, dass eine hohe Motivation und eine starke Bindung an die Idee Lebenshilfe nicht ausreichen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft zu halten. Dafür ist eine angemessene Bezahlung unerlässlich. Die Berufsbilder im sozialen Bereich müssen mehr gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung erhalten.

Gelebte Inklusion, die sich stetig weiterentwickelt

Inklusion ist uns sehr wichtig. Menschen mit geistiger Behinderung sollen Teil der Gesellschaft sein, dieselben Zugangs- und Beteiligungsmöglichkeiten haben wie alle anderen.

Auch wenn es bereits viele gute Ansätze gibt, stellen wir fest, dass der Zugang für Menschen mit Behinderung häufig eingeschränkt ist. Dies gilt insbesondere für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Das müssen wir ändern. 

Inklusion bedeutet nicht, einfach vorhandene Angebote für Menschen mit Behinderung zu öffnen. Dieser Ansatz greift zu kurz. Nur dabei zu sein ist für uns nicht genug.

Inklusion ist ein Prozess, der individuell begleitet werden muss. Jeder Mensch ist verschieden, das gilt natürlich auch für Menschen mit Behinderung. In manchen Fällen funktioniert Inklusion nicht ohne gute Assistenz. 

Eine positive Haltung zur Inklusion reicht nicht aus. Gute Strukturen und finanzielle Mittel sind erforderlich, um sie zu realisieren. Einsparungen unter dem Deckmantel der Inklusion dürfen nicht dazu führen, dass Menschen mit schwerer Behinderung allein gelassen werden.

 Das Interview stammt aus dem Jubiläumsmagazin 2019.
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Vorstand

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Silke Mertesacker
Vorständin
Berliner Straße 140-158
51063 Köln
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Matthias Toetz
Vorstand
Berliner Straße 140-158
51063 Köln

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